Antifouling und letzte Arbeiten an unserer Nebula

Die letzte Woche, respektive die letzten Tage für uns in Wales sind angebrochen und wir haben immer noch Genügen zu tun. Diese letzten Tage nutzen wir dafür endlich unser Antifouling auftragen zu können, denn dafür braucht wir mindestens drei Tage schönes Wetter hintereinander. Zum Glück hat es der liebe Neptun gut mit uns gemeint und uns ab Montag schönes Wetter versprochen bis und mit Freitag. Die grösste Arbeit, die wir am Schiff machen müssen kann endlich begonnen werden.

«Putzete» und Priming

Bevor wir mit dem Antifouling beginnen konnten, mussten wir jedoch unsere Nebula putzen. Heisst für uns mit dem Kärcher mal rund ums Schiff und alles schön runter spülen. Den Rumpf mussten wir zusätzlich von Hand mit einem Schrubber schrubben damit der Dreck vom Winter und einem Jahr an Land weg kam. Doch die Arbeit hatte sich gelohnt, nach einem Tag war Nebula blitze blank und bereit für den nächsten Task – Wasserlinie abkleben, Rost-Entfernung und Priming.

Unsere Nebula ist zwar ein Schiff aus GFK (glasfaserverstärkte Kunststoff) doch unser Kiehl ist aus Stahl. Daher ist die Abnutzung der Schutzschichten unterschiedlich. Im GFK kann Osmosis entstehen, wenn man mit einem Objekt zusammenstösst. Osmosis bezeichnet einen Schadem im GFK, in welchem Wasser in die Schicht eingedrungen ist, das ist eher schlecht, doch Nebula hat zum Glück keine Osmosis. Am Kiehl können wir keine Osmosis haben, jedoch Rost und wir mussten feststellen das wir ziemlich viel Rost haben.

Wir haben also einen Tag damit verbracht alle Rostflecken am Kiehl aufzudecken, dafür haben wir uns mit zwei «Scraping Tools» bewaffnet und haben unseren Kiehl aufgekratzt. Als alle Rostflecken aufgekratzt waren, haben wir diese mit Fertan eingestrichen. Fertan ist ein Rost-Konverter, die Rostflecken werden dann schwarz, es verhindert nicht neue Rost-Bildung am Kiehl, jedoch behandelt es die bereits vorhandenen Rostflecken welche wir hatten.

Nach dem der Fertan 48h gewirkt hatte, konnten wir endlich mit dem Priming beginnen. Die Hülle oder Schichten eines Schiffes sind immer gleich aufgebaut, man hat die Rohstruktur bei uns aus GFK und dann kommen 3 – 5 Schichten Primer als Basis. Auf den Primer wird anschliessend das Antifouling aufgetragen. Da wir Rostflecken haben und somit auf dem nackten Stahl sind müssen wir zuerst noch einige Schichten Primer auftragen bevor wir mit dem Antifouling beginnen können. Würden wir diese nicht primen, würde das Antifouling nicht halten und der ganze Aufwand wäre umsonst gewesen.

Das auftragen des Primer ging im Vergleich zum Fertan sehr schnell, da der Primer nur 3 Stunden brauchte um zu trockenen. Daher konnten wir locker 3 Schichten innerhalb eines Tages auftragen.

Antifouling

Am Montag konnten wir endlich unsere erste Antifouling-Schicht auftragen. Es war ein grosses Highlight, den sobald das gemacht ist, ist Nebula ready fürs einwässern.

Beim streichen ist uns dann aufgefallen das unsere Nebula doch noch relativ gross ist. Was am Anfang noch Euphorie war verwandelte sich mit der Zeit in Erschöpfung und Flehen danach, dass wir endlich fertig sind. Auf den Knien um den Kiehl und unter dem Rumpf, waren die schlimmsten Orte zum streichen, das Knie von Dömu ist immer noch angeschlagen. Aber wir haben die erste Schicht erfolgreich gemeistert.

Die zweite konnten wir dann am nächsten Morgen auftragen. Während Dömu noch unser letztes Packet in Neyland abholte, habe ich bereits angefangen die zweite Schicht aufzutragen, zu erst dachte ich uff das wird wieder was. Doch dank dem guten Frühstück und einem grossen Kaffee hatte ich viel Energie und Motivation, denn Nebula sah schon viel besser aus nach dem ersten Anstrich und mit dem Fortschritt vor Augen habe ich dann losgelegt.

Dömu hat sich dann später angeschlossen, er hat noch einmal zwei Eimer Antifouling gekauft, da wir viel zu wenig gekauft haben. Zu zweit kamen wir gut voran und konnten am Mittag stolz dann das Klebeband, welches ich am Anfang gezogen habe weg nehmen. Die Wasserlinie war perfekt, der Anstrich gleichmässig. Das erste Antifouling hätte nicht besser laufen können.

Letzte Arbeiten und Vorbereitungen

Nach dem letzten Anstrich am Mittwoch, heisst es für uns am Donnerstag aufräumen und alles bereit machen fürs wieder nach Hause fahren in die Schweiz am Freitag.

Doch das hält Dömu nicht ab Nebula ein bisschen schweizerisch zu machen, alle britischen Steckdosen werden ausgebaut und mit schweizer Steckdosen ersetzt. So dass wir alle unsere Geräte ohne Adapter laden können und all unsere Besuche welche hoffentlich kommen werden ihre Geräte laden kann.

Ich versuche währenddessen alles zu putzen und unsere Kleider einzuräumen und unser kleines Bad zu putzen und einrichten, damit sobald wir im Sommer zurückkommen ein neues Zuhause vorfinden.

Dies wird bis zum Sommer unser letzter Blogeintrag sein. Wir freuen euch dann wieder mit zu nehmen und von unseren Abenteuer zu berichten.

Liebi grüessli
Ellen

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