Segelausflug nach Dale

Am 13. Juni sind wir wieder den Channel hinunter gesegelt, unser Ziel Dale. Dale ist ein Dorf mit rund 225 Einwohnern und liegt im Süden von Wales, es ist ein beliebter Ferienort für Segler, Windsurfer, Wanderer und auch Campierende. Dale liegt mitten im Pembrokshire-Cost-Nationalpark, entlang der Küste führt ein Pfad welche an verschiedenen Sehenswürdigkeiten vorbei führt, Watwick Point Beacon, West Blockhouse Fort und St. Ann’s Head Lighthouse.

Der Tag war perfekt, wir hatten wunderschönes Wetter guten Wind und waren gemütlich unterwegs. Dominik war gerade unter Deck, als ich was komisches im Wasser entdeckte. Zuerst dachte ich es sei eine Boje, welche eine komische Form hatte, denn sie war Kegelförmig, noch nie hatte ich so eine Bouye gesehen aber wer weiss was da im Channel alles rum schwimmt. Somit mit ein bisschen Distanz das Objekt umfahren, doch irgendwas stimmt da nicht. Als Dominik rauf kam, getraute ich mich dan doch meine Vermutung zu äussern: «Isch ds eh Robbe?!?!», «Ja, sicher was schüsch?»
Da hat also eine kleine Kegelrobbe mitten im Industriegebiet im Channel ein Nickerchen gemacht, was ich als kegelförmige Boje ausgemacht habe, war in Wirklichkeit der Kopf der Robbe. Nie hätte ich gedacht, dass sich eine Robbe so weit in den Channel begibt, mit all den Frachtschiffen und der Fähre welche täglich ein und ausgehen.

Der Tag konnte also fast nicht mehr besser werden nach dem wir die Robbe im Channel gesehen hatten. In Dale angekommen hiess es das erste mal Anker herunterlassen. Nicht so einfach wie es sich anhört, als wir in Kroatien waren hatten wir auch bereits einige Diskussionen wie man den Anker am besten setzt. Wir waren vorbereitet schön in den Wind gedreht, war ich vorne und liess den Anker herunter. Doch die Strömung hat unser Schiff hin und her gedreht, was uns beide ein bisschen verunsicherte. Somit wurde der Anker nochmals hoch gezogen und die Lage nochmals besprochen. Neuer Plan, neuer Versuch und neue Aufteilung mit mir am Steuer und Dominik vorne am Anker, denn wir müssen den Anker von Hand herunterlassen und wieder hochziehen da wir keine Ankerwinde haben. Es ist möglich aber doch ein bisschen schwer muss ich zu geben 😀
Beim zweiten Versuch klappte es ohne Probleme, der Anker war draussen und unsere Nebula schwingt im gleichen Rythmus wie die anderen Boote. Mission Completed.

Nun da der Anker hält, können wir mal alles aufräumen, sprich Seile und Segel einpacken, denn wir werden hier übernachten.

Weil es so heiss war, hatten wir die tolle Idee doch hier baden zu gehen. Um zuzugeben, wir hatten uns schon vorgenommen mindestens einmal in Wales baden zu gehen, denn schliesslich ist es ja Sommer und wir werden das wohl nie mehr wieder machen.
Also wurden die Badekleider hervorgeholt und diskutiert wer zuerst rein geht. Nach einem Missglückten Versuch von Dominik, war ich an der Reihe und ich war in Wales am 13. Juni bei ca 13 Grad Wassertemparatur Baden. Nun ja baden ist übertrieben, ich war vielleich ganze 5 Minuten drinn und habe mich dann in die Sonne gelegt. Da ich im Wasser war musste Dominik natürlich nachziehen und schaffte es auch kurz ins Wasser. Die Sonne war zum Glück genug stark und wärmte uns schnell wieder auf.

Nach dieser kleiner Herausforderung, kam schon die Nächste welche wir uns stellten. Das neue Dinghy aufblassen und ans Festland fahren. Gesagt getan, ohne Problem konnten wir alles zusammensetzen und fuhren dann ein bisschen in der Bucht herum bevor wir dann an Land noch ein bisschen spazieren gingen. Das Abendessen genossen wir im Restaurant «The Griffin» direkt am Strand. Falls es euch hier hin verschlägt, der Fish Pie ist grandios, die Portion würde für zwei Personen reichen aber sehr lecker.

Danach ging es zurück aufs Schiff und wir bereiteten noch alles für die Nacht vor, sprich noch mehr Ankerkette rauslassen. Wr waren ready für die Nacht, wir hatten natürlich auch noch den Wind und die Wellen überprüft und alles sah gut aus. Doch was wir noch nicht wussten, war das wir in den frühen Morgenstunden von Wellen und der Industrie geweckt werden würden. Eigentlich war die Nacht gut, doch ich muss auch sagen, dass ich in den Morgenstunden mit Übelkeit aufgewacht bin, denn durch die Wellen hat es uns ziemlich durch geschüttelt. Am Morgen habe ich dan noch ein Brot  gebacken für unser «Zmorgen» und die Nacht war schon wieder vergessen.

Wir haben uns vorgenommen den Küstenpfad entlang zu gehen so weit wie wir kommen, denn es war sehr Heiss und wir wollten am Nachmittag wieder zurück nach Neyland segeln, denn der Wind sollte gut werden auf die späten Nachmittagsstunden.

Der Küstenpfad ist wunderschön, verwachsen, sonnig, schattig und sehenswürdig. Es war wirklich eine Mischung aus allem was man sich vorstellen konnte. Wir hatten Abschnitte welche durch kleine Waldteile führten in welchen wir uns von der Hitze der Sonne erholen konnten. Über die Wiese zum Beacon brannte die Sonne auf uns nieder, doch am Rande der Klippe konnten wir schon die Briese spüren, welche vom Meer her aufkommt. Von oben herab konnten wir in die Buchten sehen, welche mit weissem Sand einladend locktend. Natürlich machten wir am Strand halt, gingen Baarfuss durch den Sand und kühlten unsere beanspruchten Füsse. Je weiter man zum Fort vordrang umso verklüfteter wurde die Küste, scharf und riesig sahen sie aus diese von oben aus und doch wunderschön mit dem klaren blauen Wasser.

Das Fort war beeindruckend gross, doch leider unter Privatenbesitz. Wir wagten jedoch einen Blick rund herum um das Gebäude, die alten Kanonenstationen sind noch ersichtlich, die Eingänge zu den unterschiedlichen Bereiche im Stein sind immer noch vorhanden. Alles ist noch sehr intakt, was ich nicht alles gegeben hätte um einen genaueren Blick darauf werfen zu dürfen.

Ein paar Fakten zum Fort, weil ich das immer sehr interessant finde.
Das Fort wurde zwischen 1857-1858 erbaut um die Wasserstrasse von Milford Haven zu schützen, um genau zu sein hatten sie früher Angst vor einer Invasion der Franzosen, wodurch das Fort im West und im Osten der Mündung von Milford Haven errichtet wurden. Heute kann man immer noch die verschiedenen Kanonenvorrichtungen sehen welche zu dieser Zeit einsatzbereit waren. Im Channel sind überall noch Überreste oder ganze Verteidigungstürme zu sehen. Im Jahre 1907 wurde das Fort schlussendlich komplett entwaffnet, jedoch wurde es weiterhin als Lager und Unterkunft genutzt. Während des zweiten Welt Krieges diente es als Hauptquartier. Nach 1956 wurde das Fort aufgegeben und dem Zerfall überlassen, doch im Jahre 1969 wurde es von einem Verein gekauft, welche es sich zur Aufgabe gemacht hat historisch Gebäude zu retten. Heute kann man das West Blockhouse Fort mieten und beim vorbeigehen bewundern.

Nun jedoch zurück zu unserem eigentlichen Segelausflug.
Am Nachmittag segelten wir dann den Channel wieder hoch, wir hatten super Wind und machten einige Knoten Geschwindigkeit. Leider haben wir keine Robbe mehr gesehen, doch der Tag war sonnig und warm was schon genug war. Während dem segeln entdeckte ich einige Rauchschwaden in der Ferne auf dem Land, ich und Dominik stellten vermutungen auf was es sein könnte, den ganz in der nähe ist die Öl-Raffinerie. Als wir am Dock der Öl-Raffinerie vorbei segelten, gingen plötzlich die Sirenen los, alles blinkte auf den Platformen. Irgendwas war wirklich los, doch bis heute wissen wir nicht was dort gebrannt hat. Die Küstenwache hat auf dem Funk bestätigt das es ein Feuer ist.

P.S. wir werden Morgen (25.06.2023) zu den Isle of Sillys aufbrechen, weshalb es Blogmässig nicht viele Updates geben wird 🙂
Liebi Grüessli
Ellen

Comments

  • Kunz Ursula u Michel
    1. Juli 2023

    Hallo zäme toll was dir zwöi aues erläbet😊🤗verfolge das sehr gärn. Liebi grüessli

    Antworten

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