Andalusien und seine Schätze

Almería

Nach vielen Tagen des werkens und basteln haben wir uns entschieden, eine Auszeit zu gönnen. Dazu haben wir ein Auto in Almería gemietet und planten damit eine kleinere Andalusienreise zu machen. Natürlich können wir nicht alles sehen doch in der kurzen Zeit haben wir versucht so viele Eindrücke wie nur möglich mitzunehmen.

Almería liegt direkt neben Almerimar unserem momentanen Heimathafen. Es ist eine Stadt mit einer langen historischen Geschichte, im Jahre 1955 wurde die Stadt als Haupthafen vom Fürsten Abd ar-Rahman gegründet und wurde für den Export wie auch die Herstellung von Seide bekannt. Im 16 Jahrhundert erlit die Stadt mehrer schwere Erdbeben welche schwere Verwüstung brachte. Im 18 Jahrhundert wurde die Stadt von Piraterei erschüttert, dabei wurden viele Bewohner der Küste für die Sklaverei nach Nordafrika verschleppt.

Eine malerisches Gebäude das auf dem Hügel im Westen der Stadt aufragt ist das Alcazaba, von der aus man die ganze Stadt überblicken kann. Diese Festung wurde damals vom Fürst Abd ar-Rahman in Auftrag gegeben und im 11 Jahrhundert wurde der Bau vollendet. Einige wichtige Aspekte der Festund sind der Huldigungsturm, der Turm der Gerechtigkeit und der Turm der Spiegel sowie die von den Christen errichtete Kapelle San Juan Evangelista und der Wartturm Torre de la Vela. Von der Festung gehen grosse starke, durch Türme befestigte Verteidigungsmauern aus, die sich durch das Tal La Hoya bis zum Hügel San Cristobal ziehen. Die Festung ist im Laufe der Jahrhunderte von den jeweiligen Herrschern der Stadt immer weiter gebaut worden, so dass das Alcazaba nicht nur durch maurische sondern auch durch christliche Architektur geprägt sind.

Ein kleiner weiterer Fun Fact das Alcazaba wurde für die TV-Serie «Game of Thrones» verwendet und war Drehort für die Szenen in Meereen und das Königreich Dorne verwendet. Habe ich jedenfalls im Nachhinein gelesen was noch spannend ist. Auch diente die Wüste welches es hier in Almería gibt für verschiedene Szenen verwendet.

Ein weiteres Highlight von Almería und warum es einen Besuch wert ist. Die Tabernas Wüste (Desierto de Tabernas), sie ist die einzige echte Wüste auf dem europäischen Kontinent. Hier wurden zahlreiche bekannte Wüstenfilme gedreht welche Internationale bekanntheit erreicht haben wir zum Beispiel Gott vergibt – Django nie! mit Bud Spencer und Terence Hill. Viele Kulissen können heute noch im Mini Hollywood besichtigt werden. Der Freizeitparkt enthält auch einen Zoo mit den verschiedestens Wüstentiere der Welt.

Cordoba

Córdoba ist eine Stadt, die nicht nur durch ihre monumentale Architektur beeindruckt, sondern vor allem durch ihre tief verwurzelte Geschichte. Kaum ein anderer Ort in Europa erzählt so intensiv von kultureller Vielfalt und religiöser Toleranz.

Das Herzstück der Stadt ist die Mezquita-Catedral, denn sie liegt praktisch im Zentrum des Lebens in Cordoba. Ursprünglich als westgotische Kirche errichtet, wurde sie im 8. Jahrhundert in eine prächtige Moschee umgewandelt, die später nach der christlichen Rückeroberung zur Kathedrale umfunktioniert wurde. Diese Architektur ist sehr eindrücklich mit den rot-gelben gestreiften Eingangsbögen durch die man ins innere der Kathedrale gelangt.

Auch die römische Vergangenheit ist in Córdoba noch spürbar. Die imposante römische Brücke über den Guadalquivir verbindet Vergangenheit und Gegenwart. Sie war Teil der römischen Handelsstraßen und ist bis heute ein zentraler Zugang zur Altstadt, die mit ihren engen Gassen, weißen Wänden und blumengeschmückten Innenhöfen das typische andalusische Flair versprüht.

Iznájar

Hoch oben auf einem Hügel thront das charmante Dorf Iznájar über dem größten Stausee Andalusiens, dem Embalse de Iznájar ein smaragdgrüner Wasserspiegel, der sich wie ein Fjord zwischen die Berge schmiegt. Das Panorama wirkt fast surreal als wir oben angekommen sind und den Ausblick geniessten.

Die Geschichte von Iznájar reicht bis in die maurische Epoche zurück. Schon der Name stammt vom arabischen „Hisn Ashar“ was so viel wie „Festung am Fluss“ bedeutet. Und tatsächlich wacht auch heute noch eine maurische Burg über das Dorf, deren Wurzeln ins 8. Jahrhundert reichen. Von dort oben hat man einen spektakulären Blick auf den See, die umliegenden Olivenhaine und das Labyrinth aus weißen Gassen, das sich den Hang hinunterzieht.

Besonders charmant ist das Dorfzentrum rund um die Kirche Iglesia de Santiago Apóstol ein ruhiger, stimmungsvoller Ort mit Kopfsteinpflaster, alten Brunnen und blumengeschmückten Fassaden. Hier findet man das echte, unverstellte Andalusien: langsam, freundlich und sonnenverwöhnt.

Ein absolutes Highlight ist der Patio de las Comedias, ein liebevoll gestalteter Innenhof mit bunten Blumentöpfen, Keramikschildern. Heute einer der meistfotografierten Orte des Dorfes.

Granada

Granada ist eine Stadt am Fusse der Sierra Nevada und ist eine Stadt mit vielen verschiedenen kulturellen und religiösen Einflüsse.

Ein muss für einen Besuch war natürlich der Alhambra. Die maurische Architektur, welche auf dem Hügel gebaut wurde ist sehr eindrücklich. Leider haben wir den Tourismus in der Stadt sehr unterschätzt, denn um 10 Uhr gab es schon keine Tickets mehr um die Brug zu besichtigen. Doch wir liesen uns nicht beirren und haben die öffentlichen Gebäude auf der Anlage angeschaut und waren von der Architektur sehr beeindruckt.

Zum ersten Mal haben wir in Granada auch arabisch gegessen. Ein kleines Restaurant in der arabischen Gasse hatte es uns angetan und wir genossen Minztee, Hummus und verschiedenem gegrilltem Fleisch mit Pita Brot. Es war sehr sehr lecker.

Ein anderes besonderes Erlebnis war auch unser Besuch im Hammam, einem arabischen Bad. Zwischen warmem Wasser, Sauna, Tee und entspannender Musik konnten wir unsere Batterien nach all den Eindrücken wieder aufladen. Denn ja das waren Ferien für uns doch irgendwie war es auch ein bisschen anstrengend die ganzen Eindrücke mitzunehmen und daher haben wir diesen Tag genossen mal zu entspannen und dem Trubel der Stadt zu entfliehen.

Bevor wir jedoch zurück nach Almerimar fahren haben wir noch einen kurzen Abstecher in die Sierra Nevada gemacht und da es noch Februar war hatte es tatsächlich noch sehr viel Schnee und die Pisten waren voller Ski-Fahrer.

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