Ab um die Costa de la Muerte
Costa de la Muerte – die Todesküste
Die Costa de la Muerte liegt westlich von A Coruña und dem Finisterre Kap. Unser nächstes Ziel wird sein diese Küste hinab Richtung Vigo zu segeln, wo sich viele Segler in den Rías aufhalten, doch dazu später mehr.
Die Costa de la Muerte erhielt ihren Namen durch die vielen Schiffsbrüche und Tode, welche sich an der Küste ereigneten. Die Küste grenzt direkt an den Atlantik und hat keine vorliegenden Inseln, welche die Wellen und Winde abdämpfen. Schon seit Jahrhunderten zerschellen immer wieder Schiffe an den Felsen, denn in den Wintermonaten ist die Sicht oft schlecht und der Nordwest Wind peitscht mit hohen Windstärken gegen die rauen Felswände.
Hier einige Bekannte Schiffsbrüche welche sich an der Küste ereignet haben. Die HMS Serpent lief im Jahre 1890 in Punta do Boi auf Grund, 176 Seeleute waren an Bord, drei überlebten. Nach dieser Tragödie entschlossen sich die Bewohner des Ortes zum Bau eines Leuchtturmes am Cabo Vilán. Cabo Vilán ist ein Kap im Norden vom Finisterre Kap, der Leuchtturm wurde auf dem 104mm hohen gelegenen Plateau gebaut und zählt zu den ältestens Leuchttürme Spaniens.
Im Jahre 2002 geriet ein Tankschiff namens «Prestige» in einen Sturm und schlug Leck. Nach eigenen Versuchen das Schiff zu stabilisieren und der Hilfe der Coast Guard, brach das Schiff auseinander und sank. Tausende Tonnen Schweröl liefen aus und verschmutzten das Meer. Dies war einer der grössten Umweltkatastrophen an der europäischen Küste.
Die Küste ist immer noch dieselbe wie früher, doch ich wage zu behaupten, dass sie mit den neuen Technologien in der Schiffsfahrt und Navigationshilfsmittel nicht mehr so gefährlich ist. In den Sommer wie auch im Winter kann die Küste passiert werden, die Wetterbedingungen müssen einfach Stimmen wie eigentlich bei jeder Überfahrt oder Törn.
An der Costa de la Muerte gibt es vier Rías welche von Seglern gerne besucht werden. Entweder um sich vor Winden und Stürmen Schutz zu suchen oder um die wunderschöne Landschaft und Städchen anzuschauen.
Ría de Camariñas – Camariña
Nach A Coruña haben wir uns entschlossen, nicht direkt nach Vigo zu segeln sondern einen Halt in einer der Rías zu machen. Die Ría de Camariñas bot uns zwei Möglichkeiten entweder würden wir in Muxía oder in Camariñas zwei Tage verbringen. Da wir Nordwind hatten war für uns klar, dass wir nach Camariñas gehen würden da die Stadt mehr innerhalb der Ría liegt und somit noch besser geschützt ist als Muxía.
Wir verbrachten zwei wundervolle sonnige Tage vor Anker. Wir spannten zum ersten Mal unsere Hängematte und genossen die Sonne und das Wasser. Nach dem Aufenthalt in A Coruña war das genau das Richtige für uns. A Coruña war schön, doch wir sind einfach keine Stadtmenschen. Es war super interessant und toll, doch die Ruhe vor Anker zu liegen und wenn man möchte an Land gehen zu können ist schon ein bisschen besser. Ich jedenfalls muss für mich sagen, dass mir bis jetzt die Aufenthalte vor Anker oder in den kleineren Fischerdörfchen besser gefallen haben als die grösseren Städte. Es war toll zur Abwechslung aber nach einer Woche muss ich da spätestens raus.
Das Städchen haben wir uns nicht angeschaut, wir haben den guten Wind genutzt und sind dann weiter, denn in Vigo sollten wir unseren zweiten Besuch aus der Schweiz erwarten.
Vigo
Von Camariñas ging es weiter in die nächste Bucht. Nach dem Finisterre Kap bieten mehrere Rías unglaublich viele Buchten und auch Häfen zum anlegen und ankern. Viele Segler verbringen hier den Sommer oder leben hauptsächlich nur in diesem Gebiet. Auch wir haben in der Ría de Pontevedra an der Praia Brava geankert. Der Strand und das Wasser sind unglaublich schön. In dem kleinen Ort hat es nur wenige Restaurants und einen kleinen Laden um ein paar Lebensmittel einzukaufen. Alles hatte seinen charme, die kleine Strandbar am Nachbarstrand verkaufte verschiedene Jägermeister-Cocktails. Ja ich habe ein Jäger-Mojito bestellt, Dömu hat sich nicht gewagt da er den Jägermeister oft nur puur genossen oder eben nicht genossen hat.
Die kleinen Restaurants waren auch sehr lecker und interessant, es war das erste Mal, dass ich in einem Restaurant keine Karte bekam sondern vom Kellner eine von handgeschriebe Liste an Gerichten welche sie uns kochen. Es war sehr lecker und auch witzig, da wir einige Gerichte nicht kannten und der Kellner nur Spanisch konnte.
Nach zwei Nächten hiess es dann aufbrechen, denn unser Gast sollte am nächsten Morgen in Vigo eintreffen. Wie gewöhnlich sahen wir uns den Wetterbericht für den nächsten Tag an. Wir erwarteten Wind von Süden und ein bisschen Regen, am nächsten Tag sollte es zwar keinen Wind haben doch ein bisschen Wellen, welche sich von den Vortagen aufgebaut hatte.
Am Morgen kam dann das Unerwartete, wir wollten um ca. 8 Uhr los segeln damit wir genug früh in der Marina einchecken konnten, denn der Platz ist manchmal doch noch beschränkt in den Städten. Doch uns begrüsste nicht die Sonne wie an den anderen Tagen oder eine Wolkendecke. Nein, eine dicke Nebelwand hing über dem Wasser und wir konnten teilweise knapp die Nachbarsschiffe erkennen. Wir warteten einige Stunden, auch unser Nachbar, der Franzose, kam immer wieder an Deck und checkte die Lage. Um die Mitttagszeit entschlossen wir uns los zu gehen, der Nebel hatte sich noch nicht komplett aufgelöst, doch wir konnten nun den Strand und alle Schiffe in der Bucht sehen. Die Fahrt verlief problemlos, einer von uns war immer vorne am Bug um ausschau zu halten, denn in der Ría de Vigo wurde der Nebel wieder dichter und im Wasser schwamm Müll und grössere Äste. Als wir die Marina erreichten mussten wir noch kurz auf die Einweisung durch die Marineros warten und es fing an zu regnen. Ein toller Tag dachten wir uns um unseren Besuch zu empfangen.
Doch zum Glück klärte sich der Himmel nach ein paar Stunden und wir hatten wieder herrlich warmes Wetter als wäre nichts gewesen.
Unser Besuch aus der Schweiz ist ein guter Freund von Dömu, wir nennen ihn Märu.
Für Märu haben wir in unserer Aft-Kabine / unsere Garage aufräumen müssen. Doch wir müssen zugeben es hatte sich gelohnt, das Bett sieht einladend aus und wir haben alles wiedereinmal entrümpelt und aufgeräumt. Märu ich hoffe, auch wenn du dass hier vermutlich nie lesen wirst, das Bett gemütlich war 😀
Da die Temperaturen in den nächsten Tagen über 30 Grad steigen sollten entschieden wir uns nach zwei Nächten in Vigo, in einer nahe gelegenen Bucht zu wechseln. Für Märu war es das erste Mal auf einem Schiff, somit auch das erste Mal segeln. In unserem Logbuch gibt es einen Auflistung von allen ersten Male die Märu auf dem Segelschiff hatte. Einige schön und einige weniger schön, doch das gehört zum segeln dazu.
Wir segelten als Erstes in die Bucht namens Liméns, auch wieder wunderschön zum baden und einfach die Zeit zu geniessen. Wir hatten auch im lokalen Restaurant eine herrliche Paella.
Baiona
Unser letzer Stop in Spanien führte uns nach Baiona. Wir entschieden uns für Baiona weil die Stadt am südlichsten Punkt der Ría de Vigo liegt, von dort aus wollen wir dann bei gutem Wind nach Portugal segeln.
Baiona ist ein hübsches Städchen mit vielen Restaurants, Bars, Gelaterias und einer Burg am Meer. Das Castelo de Monte Real oder Parador de Baiona, wie es Heute genannt wird. Um die Burg herum verläuft ein schöner gepflasterter Steinweg, von welchem man eine gute Aussicht auf den Atlantik und die Illas Cíes hat.
Wir genossen die restlichen Tage in Spanien, indem wir noch einmal lecker Tapas essen gingen. Die Fisch-Theke im Markt besuchten wir auch, wobei wir verschiedene Stücke Fisch kauften, von welchen wir manchmal nicht einmal wussten was genau das sein sollte. Gingen vor Anker baden und genossen die schönen Sonnenuntergänge, welche sich am Himmel präsentierten.
Nun das war’s, wir werden erst wieder im Mittelmeer die Möglichkeit haben das spanische Essen und die Kultur zu geniessen. Doch wunderschön war die Zeit und wir können Nordspanien nur wärmstens weiterempfehlen. Ich hoffe euch haben die Blogs über Spanien gefallen. In Portugal werden wir unsere Nebula schliesslich zurücklassen müssen, doch das ist zum Glück noch nicht so weit.
Ich wünsche euch Allen eine wunderschöne Zeit und bis Bald.
Ellen